Pünktlich zum St. Patrick’s Day startete am 15. März auf Netflix die neue Komödie „Irish Wish“, in der der ehemalige Teenie-Star Lindsay Lohan („Ein Zwilling kommt selten allein“) sich eine Hochzeit mit ihrem irischen Traummann herbeiwünscht und damit jede Menge Chaos verursacht.

von Cedric Baumann

Die beste Freundin der Redakteurin Maddie Kelly (Lohan) ist nämlich eigentlich mit ihrem Traummann und Kollegen Autor Paul Kennedy verlobt. Alles ändert sich zwei Tage vor der Hochzeit im idyllischen West-Irland durch Maddies Wunsch mithilfe eines Zauber-Steines: Sie tauscht auf magische Weise Plätze mit ihrer Freundin und bekommt die ersehnte Hochzeit, was sie zu bereuen beginnt, als sie dem Fotografen James näherkommt.

Was auf den ersten Blick nach einer der klassischen Verwechslungskomödien klingt, mit denen Lohan in den frühen 2000ern große Erfolge feierte (siehe z.B. „Freaky Friday“ oder „Ein Zwilling kommt selten allein“), entpuppt sich schnell zu einer langweiligen Heimatromanze. Anders als bei den früheren Lohan-Klassikern beschränkt sich der Humor von „Irish Wish“ leider auf lächerliche Slapstick Momente, meistens theatralische Ausrutscher von Lohan oder ähnlich unkreative Tollpatschigkeiten und schafft es damit nicht, von der unsagbar anstrengenden Handlung abzulenken. Diese bietet nicht mehr Substanz als billige Romantik-Romane aus dem Zeitungsregal und schafft es durch extrem schlechte Dialoge, eindimensionale Charaktere und unterirdische Schauspielleistungen, ein fast schon beeindruckendes Level an Peinlichkeit zu erreichen.

Es lohnt sich nicht, die vielen Momente in „Irish Wish“ zu beschreiben, in denen sich Lohans Madeline Kelly vollkommen entgegen jeder menschlichen Logik verhält. Oder das Verhalten ihres „Traummannes“ Paul Kennedy zwischen überzeichnetem Disney-Prinz und Disney-Bösewicht pendelt. Auch die Darstellung von Irland, wenngleich mit seltenen, idyllischen Naturaufnahmen ein winziges Highlight, balanciert stets zwischen starker Romantisierung und extremer Stereotypisierung und fällt so oft unangenehm auf.

Glücklicherweise beschränkt sich „Irish Wish“ auf eine Laufzeit von 93 Minuten, wobei man kein Rosamunde Pilcher-Fan sein muss, um bereits nach 10 Minuten zu wissen, wie die Handlung ausgeht.

Fazit

Der Zeitpunkt, zu dem „Irish Wish“ auf Netflix anläuft, hätte nicht besser gewählt werden können. Trotzdem ist der Film allerhöchstens nach einem Tag voller St. Patrick’s Day-Paraden und entsprechend viel Guinness auszuhalten. Romantik-LiebhaberInnen mögen von der Inhaltsangabe ausgehend vielleicht vermuten, einen neuen Genre Hit gefunden zu haben, „Irish Wish“ kann allerdings getrost als ein weiteres, gescheitertes Netflix Projekt und ein erneut fehlgeschlagener Comeback-Versuch von Lindsay Lohan abgestempelt werden.

Wertung

Bewertung: 1 von 10.

(10/100)

Seit 15.3. auf Netflix.

Irish Wish
2024, USA
Romanze, 93 min.
Regie: Janeen Damian
Darsteller: Lindsay Lohan, Edward Speleers u.a.

Bild: (c) Netflix